Alice
im Hungerlnad
von
Mayra Hornbacher
Bei
dem Buch ,,Alice im Hungerland" von Marya Hornbacher handelt es
sich um eine Autobiographie. Marya Hornbacher erzählt von ihren
Erfahrungen mit den Essstörungen Bulimie und Magersucht. Dabei
beschreibt sie die Höhen und (viel zahlreicheren) Momente der
Krankheit, die sie schon seit ihrer Kindheit plagt.
Schön
früh entdeckt Marya, dass sie eine Gewichtszunahme verhindern kann,
wenn sie sich nach dem Essen übergibt - aber diese Handlung wird all
zu schnell zm krankhaften Zwang. Sie isst Unmengen von Lebensmitteln,
die sie dann wieder erbricht. Ihre Eltern bemerken dies erst sehr
spät und sind ratlos. Sie versuchen, Marya zu kontrollieren, doch
sie verlegt ihre Fressanfälle und das anschließende Erbrechen
einfach an andere Orte. Irgendwann entschließen sich ihre Eltern
jedoch, Marya zu einer ärztlichen Behandlung zu zwingen. Sie wird
kontrolliert, kann die Ärzte aber oft austricksen in dem sie zum
Beispiel Gewichte in ihre Hosentasche und Schuhe schmuggelt.
Maryas
Eltern gewinnen immer wieder den Eindruck, dass es ihrer Tochter
besser geht, obwohl diese immer tiefer in die Krankheit abrutscht.
Später
darf Marya die Schule wechseln und geht auf das Interlochen Internat.
Interlochen ist eine Schule für künstlerisch begabte junge Menschen
und Marya steckt viel Energie ins schreiben. Essstörungen wüten
aber auch in dieser Schule wie ein schrecklicher Sturm und es gibt
kaum ein Mädchen dort, dass sich nicht gelegentlich nach dem Essen
übergibt oder exzessiv Sport treibt, um gewichtszunahmen zu
verhindern. Marya kann dort ihre Essstörung ,,ausleben" und
auch wenn ihre Zimmergenossin sich große Sorgen um Marya macht, kann
ihr kaum jemand helfen. Marya will es schaffen, von der Bulimie auf
die Magersucht ,,um zu steigen". Sie isst kaum etwas, trickst
weiter hin Ärzte und besorgte Mitmenschen aus und läuft nachts auf
dem Flur der Wohnräume der Schüler hin und her, um immer weiter ab
zu nehmen. Wenn sie in der Schule ohnmächtig wird, beichtet sie die
Bulimie und kann mit der Ausrede, sie könne nichts essen um
Rückfälle zu vermeiden, oft durch.
Wenn
Marya ihre Eltern besucht, sind diese schockiert über ihre immer
hagerer werdendes Aussehen aber glauben Maryas Erzählungen von
erfolgreicher Therapie und Besserung.
Marya
beginnt irgendwann eine Ausbildung zur Journalistin bei einer
Zeitung. Später kann sie in Washington studieren und nebenbei für
eine noch größere Zeitung arbeiten. In diese Arbeit investiert sie
all ihre Energie, Sie liebt es, zu schreiben und lebt nur von Kaffee
und einer klitzekleinen Malzeit wie einem fettfreiem Joghurt am Tag.
Sie wird regelrecht wahnsinnig und apathisch, denn ihr Körper hält
die Qualen schon längst nicht mehr aus. Als Marya nurnoch
fünfundfünzig Pfund auf die Waage bringt, Als sie in diesem
grauenhaften Zustand, der nur noch aus Schmerzen und Wahnsinn
besteht, ihre Eltern besucht, wird sie sofort in ein Krankenhaus
eingeliefert. Die Ärzte sind sich sicher, dass Marya nicht überleben
wird, aber sie schafft es doch noch. Nach diesem absoluten
Zussamenbruch versucht Marya endlich wirklich, gesund zu werden.
Ihren Körper hat sie jedoch unwiderrufbar geschädigt und sie leidet
noch heute unter den Folgen.
Kaum
ein anderes Buch gibt einen so detailierten Einblick in das Leben
einer Person, die an Essstörungen und anderen psychischen
Krankheiten leidet. Marya Hornbacher beschreibt tiefgängig, in was
für einem Wahnsinn sie gelebt hat und was für ein Spiel mit dem Tod
die Anorexie ist. Sie untersucht unglaublich präzise, wie die
äusseren Umstände und die Dynamik innerhalb ihrer Familie die
Probleme verschlechtert hat und wie ihr Umfeld auf ihre Krankheit und
ihre geschickten Täuschungsmanöver reagiert haben.
Für
das Verstehen dieser Krankheiten ist dieses Buch unabdingbar.
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